Rettung von oben: Eine neue Perspektive auf die Stromversorgung in Cafés
Cafés sind mehr als nur Orte für Kaffee und Kuchen – sie sind auch Arbeitsplätze für mobile Berufstätige und Studierende oder der Wartebereich, bis die nächste Bahn kommt. Doch was heute oft fehlt, ist eine zuverlässige Lademöglichkeit für Laptops, Tablets und Smartphones. In Zusammenarbeit mit PROTIQ hat Lasse Kumm, Industrial Design Student der Universität Wuppertal, eine Lösung entwickelt, die Ästhetik und Funktionalität vereint: Eine stilvolle Lampe, die gleichzeitig als Steckdose dient und den klangvollen Namen „Boon“ (niederländisch für Kaffeebohne) trägt.
Der Anwendungsfall: Innovatives Design trifft praktische Anwendung
Gutes Design sollte nicht nur schön anzusehen sein, sondern auch ein Problem lösen. Das Ziel dieses Projekts war es deshalb, eine optimierte Stromversorgung für Cafés zu entwickeln, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist. „Die größte Schwierigkeit bestand darin, die Innenarchitektur so zu gestalten, dass alle geplanten Teile darin Platz finden, sich der Montageaufwand in Grenzen hält, das Produkt gegen äußere Einflüsse beständig ist, es überhaupt fertigungsfähig bleibt und seinen schlichten Charakter behält“, erklärt Lasse Kumm. Anstelle von Steckdosen an den Wänden oder unter den Tischen, ermöglicht das innovative Design, dass sie gemeinsam mit Lampen als eine Einheit von der Decke hängen.
Technische Herausforderungen
Beim Entwurf dieses Produkts ging es um mehr als nur ästhetisches Design. Das Modell besteht aus vier Hauptteilen: Zwei Halbkugeln, einem Grundgehäuse und einem Dosen-Einsatz. Die ersten Prototypen wurden im SLS-Verfahren aus PA 12 gefertigt, einem Material, das für seine Robustheit und Langlebigkeit bekannt ist. Anschließend wurden die Teile abgeschliffen und lackiert, um das Erscheinungsbild zu verfeinern und Beschriftungen aufzubringen.
Was ist Selektives Lasersintern?
Selektives Lasersintern (SLS) ist ein 3D-Druckverfahren, das sich durch seine Präzision und Vielseitigkeit auszeichnet. Es ermöglicht die Fertigung von Bauteilen mit komplexen Geometrien und ist daher ideal für Projekte geeignet, die hohe Anforderungen an Design und Funktionalität stellen.
Mehr über das SLS-Verfahren erfahren Sie hier >
Ausstellung und Feedback
Das Modell wurde Anfang September auf einer zweitägigen Ausstellung an der Universität Wuppertal vorgestellt und hat dort großes Interesse geweckt. Kumm berichtet: „Bereits beim Aufbau wurde ich von jemandem angesprochen, der direkt erkannte, wie komplex der Aufbau des Produktes war. Im Laufe der Ausstellung machten viele Leute vor meinem Projekt halt und erfreuten sich über die einfache Flaschenzugfunktion.“
Und wie geht es weiter?
Nach dem positiven Feedback und der erfolgreichen Präsentation steht “Boon” noch vor einigen Herausforderungen, aber vor allem auch vor spannenden Möglichkeiten. Besonders interessant ist zum Beispiel die Überlegung, das Modell nicht nur für Cafés anzubieten, sondern auch für den privaten Gebrauch anzupassen.
Fotos, Grafiken und Projekt: © Lasse Kumm
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